
Unser Tagesendziel, der Stausee Embalse de Alarcon lag immer noch über 40 km entfernt und für unsere Verhältnisse war es schon spät.
Schnell fuhren wir nach dem Abstecher zu der Puente Tren Renfe zurück zu dem Abzweig gegenüber vom Bahnhofsgebäude Arguisuelas, bogen links ab und hielten weiter Kurs auf den Stausee. Leider regnete es schon wieder und wenn wir kochen wollen, dann brauchen wir etwas mit Unterstand. Den gibt es am Stausee definitiv nicht. Zumindest war das vor zwei Jahren so.
Also schnell eine Picknick Area ausfindig gemacht. Die lag auch nur 2 Kilometer neben unserer Route. Gesagt, getan. Das augenscheinlich baufällige Gebäude (ein Flatterband der Gemeinde hing allerdings daneben) sah nicht sehr einladend aus. Wir parkten Allmo hinter dem Gebäude, also abgewandt von dem Überdach. So konnte man uns von der Straße aus nicht so gut sehen. Doch schnell war klar, dass wir dort nicht übernachten werden. Die Straße nervte und das werden wir uns nicht antun. Also nur schnell Essen gekocht (es gab Burger) und verputzt. Emma wollte schon zum gemütlichen Teil übergehen und fand es doof, dass wir nochmal losfuhren. Bis zum Stausee waren es jetzt noch 34 km. Das war zu schaffen.
Im kleinen Ort Olmeda del Rey entschieden wir uns lieber nicht auf Karten-Gockel zu hören, sondern die nicht weiter gekennzeichnete Ortsumfahrung zu nehmen. Das klappte gut. Wir fuhren vorbei an Feldern, die für den Ackerbau genutzt werden und rollten auf Valeria zu. Dort gibt es eine römische Siedlung und weitere römische Sehenswürdigkeiten (natürlich verbunden mit einem Museum).
Als wir aus dem Ort rausfuhren, viel uns plötzlich auf, dass wir bei diesen dicken Felsen damals abgebogen waren, weil sie so interessant aussahen. Dahinter verbirgt sich das Klettergebiet von Valeria und vor zwei Jahren standen dort vielleicht 2 oder 3 Fahrzeuge geparkt. Wir begnügten uns damals mit ein paar Fotos, denn auch vor zwei Jahren war der gleiche Stausee unser Ziel. Damals waren es aber auch über 30 Grad.
Spontan entschieden wir, den Stausee, Stausee sein zu lassen. Wenn morgen die Sonne scheint, dann sind die 20 Kilometer schnell gefahren. Wir bogen also zum Klettergebiet ab. Was wir wohl verdrängt hatten, war die enge Zufahrt. Brombeeren oder anderes Gestrüpp, befanden sich rechts und links des Weges und Allmo musste den Bauch einziehen, um halbwegs gut durch diese Passagen durchzukommen. Dann wurde der Blick auf mehrere Fahrzeuge frei. War klar, dass wir nicht allein sind. Auch auf der nächsten Fläche standen mehrere Fahrzeuge. Wir grüßten freundlich und bekamen nur blöde Blicke zurück. Wo gibt’s denn so was?!?! Wären wir doch lieber zum Stausee gefahren.
Nun folgten wir erstmal dem Feldweg und kamen an einer Stelle aus, an der wir uns gut platzieren konnten. Abseits der anderen 6 – 7 Camper und dennoch neben rotbraunen Felsen. Für uns ein sehr guter Platz. Wanderwege sind hier gekennzeichnet. Vermutlich verlaufen sie einmal um die Felsen herum und ins Zentrum von Valeria. Laut einer Tafel befinden wir uns am Hoz de Rio Gritos.
Halb 7 Uhr war es, als Frank unser Dachzelt aufbaute. Somit waren wir heute 9 Stunden und 300 km unterwegs. Für unsere Verhältnisse ein sehr langer Tag. Dafür hatten wir schon gegessen. Wir entschieden uns, die Wettervorhersage mit dem gemeldeten Regen zu ignorieren. Denn demnach hätte es zu dem Zeitpunkt regnen müssen. Und selbst wenn, dann werden wir im Dachzelt nicht nass. Es ist nur ungünstig am nächsten Morgen ein nasses Zelt einzurollen.
Sonntag, 12. Oktober 2025
Es war sowohl eine kluge Entscheidung im Dachzelt zu schlafen als auch bis zu dem Platz durchzufahren. Wir hatten unsere Ruhe, keine nervigen Nachbarn. Das Emma, trotz des betreuten Fressens, in der Nacht unentspannt war, ist ein internes Problem.
Eigentlich war für den Morgen Sonne mit Wolken gemeldet. Doch noch waren es mehr Wolken als Sonne. Hoffentlich wird sich das noch ändern. Nach dem Frühstück verließen wir diesen sehr ruhigen und angenehmen Ort.
Natürlich mussten wir wieder bei den anderen Campern vorbei und immerhin schaffte es einer zu grüßen, nachdem er zwei Stühle aus dem Weg gestellt hatte. Die Dame schaute immer noch blöd durch ihre verspiegelte Sonnenbrille.
Allmo quetschte sich wieder durch die Büsche (wie gut, dass uns niemand entgegenkam) und wir nahmen nun endgültig Kurs auf den Stausee Embalse de Alarcon. Die ersten rund 5 Kilometer fuhren wir durch ein Felsenmeer. Die Landschaft in Spanien ist einfach unglaublich. Abrupt endeten die Felsen und wir hatten plattes Land vor uns. Den Stausee erreichten wir nach insgesamt 18 km.
tbc














































































































































































































































































































































































































