Kasabashi Brücke



Eine sehr neue Straße führte uns aus Berat hinaus in Richtung Corovoda. Alle zehn Meter standen Straßenlaternen. Man kann es auch übertreiben. Hinter dem Ort endete dann der schöne neue Teer und weiter ging es über alten Teer.


Entlang der Berge führte uns eine Straße weiter in den Süden von Albanien. Die Fahrt über eine Bergstraße ist natürlich mit vielen Kurven uns ein paar Serpentinen verbunden. Die Straße war jedoch breit genug, so dass bei Gegenverkehr niemand in Panik geraten muss. Außerdem war die Geschwindigkeit oft auf 30 oder sogar nur 20 kmh begrenzt.

Wir durchfuhren unterwegs das Almeria (Spanien) Albaniens. Neu aussehende Folien-Gewächshaustunnel befanden sich zu unserer Rechten und verschandelten die sonst grüne Landschaft.


Unterwegs stoppten wir Allmo, um den Hirten mit seiner Schafherde passieren zu lassen. Ich winkte einer älteren Dame im Garten zu, die sich freute und zurückwinkte. Vielleicht schaffen wir es nun endlich, dass Albanien uns auch verzaubert. Bisher war das leider noch nicht der Fall. Wobei das schlechte Wetter eine Hauptschuld daran trägt, und wir waren ja auch bisher recht viel in Städten unterwegs, wobei wir ja eigentlich die Natur bevorzugen.

Auf den letzten Kilometern zu unserem ausgesuchten Übernachtungsplatz lagen einige kleinere Felsbrocken am Straßenrand bzw. in der Wasserrinne. Diese leichten Erdrutsche/Steinabgänge sahen noch neu aus. Es gab also nicht nur Überschwemmungen im Norden und an der Küste. Auch die Bergwelt war vom vielen Regen betroffen.


Diese Nässe sorgte bei uns für Schwierigkeiten beim Einparken, damit wir nicht direkt nasse Füße bekommen und auch nicht in den Disteln stehen. Letztlich schafften wir es beim Ujevara Landschaftsschutzgebiet halbwegs gut einzuparken. Wir standen direkt an einem Fluss, der schmutzig braunes Wasser mit sich führte. Auf der anderen Flussseite floss ein kleiner Wasserfall (okay, das ist etwas übertrieben, ein Mini-Rinnsal) die Felssteine hinab.  

Tatsächlich war inzwischen etwas die Sonne zum Vorschein gekommen. Die trockene Phase nutzten wir direkt zum Kochen. Endlich mal wieder eine warme Mahlzeit, wie schön! Leider konnten wir das köstliche Essen kaum genießen, weil wir von 5 Hunden dabei beobachtete wurden. Ob sie zu dem Hirten mit den Ziegen gehörten können wir nur mutmaßen. Denn mit den letzten Ziegen verschwanden auch die Hunde.

Mit dem lauten Tosen des Flusses neben uns schliefen wir ein und hatten eine herrlich ruhige Nacht.

Donnerstag, 24. November 2022



In der Nacht regnete es – oh Wunder. Der Tag versprach jedoch schön zu werden. Die Sonne strahlte bereits die Berge an.

Bogova Wasserfall



Unser erstes Ziel lag nicht weit entfernt. Auf dem Weg zurück zur Hauptstraße erblickten vor uns am Horizont einen schneebedeckten Berg. Dies wird bestimmt der Tomorr sein, einer der höchsten Berge im südlichen Albanien. Gestern waren wir an dem Abzweig, der zum Tomorr Nationalpark führte, vorbei gefahrne.

Wir fuhren wieder zurück zur Hauptstraße, von der wir gestern zu unserem Übernachtungsplatz abgefahren waren und folgten dem Straßenverlauf.

Den Abzweig zum Bogova Wasserfall hätten wir beinahe verpasst, denn ein Hinweisschild gab es nicht. Wir verließen die dörfliche Bebauung und parkten Allmo auf einer großen matschigen Fläche, die auf Kartengockel aus Parkplatz für den Wasserfall bezeichnet ist. Theoretisch hätten wir mit Allmo auch noch ein wenig weiterfahren können, bis irgendwann die großen Wasserrohre über dem Fahrweg verliefen und wir von der Höhe nicht darunter durch gepasst hätten. Kleine Fahrzeuge (4×4 von Vorteil) könnten dort auch noch weiterfahren. Die einzig vernünftige Parkmöglichkeit ist jedoch dieser bezeichnete Parkplatz.





Die ehemaligen Wasserdurchfahrten für Fahrzeuge und die abenteuerlichen Holzbrücken für Fußgänger, die auf manchen Fotos im Internet zu finden sind, gehören der Vergangenheit an. Den Fluss überquerten wir mehrfach über neue Beton-Konstruktionen. Auf der holprigen Fahrspur lagen teilweise Felsbrocken. Überall wo loses Gestein gesessen hat, sorgte der Regen in den letzten Tagen dafür, dass die Steine auf die Fahrbahn bzw. den Fahrbahnrand kullerten.


Immer wieder sahen wir die dicken Rohre, die aus den Bergen unter oder über der Fahrbahn weiter verliefen. Auch normale Wasserleitungen waren mal eingebuddelt und mal deutlich sichtbar entlang des Straßenverlaufs verlegt worden.

Der Weg zum Wasserfall war, bis auf ein paar matschige Meter, sehr leicht zu begehen und einfach zu finden. Am Ende erreichten wir den Wasserfall, von dem wir dachten, dass es nur ein kleines Rinnsal wäre. Das war aber nur der Wasserfall, der im Frühjahr etwas üppiger gefüllt sein soll.

Zur linken war dann der eigentliche Bogova Wasserfall zu sehen, der sich den Felsen mit lautem Getöse hinabstürzte. Wer hätte gedacht, dass sich uns am Ende des Weges so ein toller Anblick ergeben würde. Insbesondere die hellgrauen Felsen, die den Wasserfall umgaben, machten es Besonders.

Auf dem gleichen Weg ging es dann wieder zu Allmo zurück. Insgesamt betrug die Strecke etwas unter 3 km.

Kasabashi Brücke



Wir setzten Allmo wieder in Bewegung und folgten der Straße weiter bis nach Corovoda. Dort verpassten wir zunächst den richtigen Abzweig zur Kasabashi Brücke und mussten im Dorf wenden. Einmal auf dem richtigen Weg erreichten wir ohne Komplikationen unser Ziel.

Frank legte eine kurze Bürozeit ein. Es gibt wohl schlechtere Ausblicke im Büro als der Anblick der Kasabashi Brücke. Es handelt sich dabei um eine schöne Bogenbrücke aus der Zeit des osmanischen Reiches. Nach Beendigung der Bürozeit warteten wir zunächst den Regenschauer ab und sahen uns dann gemeinsam die Brücke an. Natürlich musste Allmo sich mit der Brücke in Szene setzen.




Die drei „Eingänge“ im Felsen entlang der Straße führen in die ehemaligen Schatzstollen der albanischen Zentralbank. Leider waren die Eingänge verriegelt. Geld wird dort wohl auch keins mehr rumliegen und wir sind ja seit gestern Nachmittag auch bestens mit LEK versorgt.

Pirogoshi Höhle



Wir folgten dem Straßenverlauf, der recht bald von Teer in Schotter wechselte. Ganz schön matschig war die Piste an einigen Stellen. Kein Wunder durch den Regen und das Befahren durch die schwerbeladenen LKWs vom Steinbruch. Der Dreck und Matsch macht uns und Allmo wenig aus. Und nun geschah es, dass ich endlich Albanien in mein Herz schloss. Vor uns taten sich die riesigen Steilwände des Gradec Canyons auf. Zusammen mit der herbstlichen Färbung der Bäume war das ein wunderschöner und beeindruckender Anblick. So muss es sein!!!




Vor dem Eingang des Steinbruchs parkten wir Allmo. Ein kleines Hinweisschild verwies auf die Pirogoshi Höhle. Wir überquerten dazu das Gelände des Steinbruchs und folgten anschließend der Absturzsicherung, die uns näher in den Gradec Canyon brachte. Ein wenig fühlte ich mich wie auf dem Weg nach Angels Landing. Zumindest erinnerten mich die Steilwände daran.


Am Aussichtspunkt erblickten wir einen spärlichen Wasserfall, der sich über zig Meter den Felsen hinabstürzte. Auch die Pirogoshi Höhle war von dort aus zu sehen. Diese konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und folgten dem Geländer in die Richtung. Der Weg scheint wenig begangen zu werden, oder die Natur lässt sich nicht verdrängen. Zum Schluss hin war der Weg mit etwas höherem Gras fast zugewachsen, was jedoch kein Hindernis darstellt.

Etwas irritiert war ich über den Mülleimer, der Mitten im Eingangsbereich der Höhle montiert war. Ja, um das sinnlose Wegwerfen von Müll zu vermeiden ist es sinnvoll. Aber dann sollte der Mülleimer auch mal geleert werden. Auch der Mülleimer am Aussichtspunkt quoll über.




Zum Glück hatten wir die Taschenlampen eingepackt und konnten so ein wenig in das Innere der Höhle vordringen. Schlagartig veränderte sich die Luft. Es war sehr warm und ich hatte den Eindruck, dass die Luft durch die Feuchtigkeit in der Höhle nicht die allerbeste ist. Direkt zu Beginn hatte sich ein grüner Film (da steckte richtig Leben drin) auf den Felsen abgelagert. Stalagmiten und Stalaktiten hatten sich im Laufe der Jahrhunderte gebildet.

In der Höhle selber lag teilweise eine Schicht aus Erde oder Sand auf dem Boden und dort wo dies mit Wasser in Berührung kam war es richtig matschig. Wir drangen noch ein wenig tiefer in die Höhle ein und Frank entdeckte an der Decke kleine Fledermäuse, die Kopfüber ihren Schlaf hielten. Ob sie sich durch die Taschenlampen und uns gestört fühlten?

Auf ein tieferes Eindringen in die Höhle verzichteten wir und kehrten wieder zu Allmo zurück. Der Blick draußen auf die Steilwände, die Berge und Hügel mit den herbstlich gestimmten Bäumen war wirklich schön! Gut, dass wir uns auf diese Strecke begeben hatten.

Auf dem Rückweg nach Corovoda stoppten wir spontan an einem kleinen Supermarkt, wo wir Brot kauften. Uns war am Morgen klar, dass wir unsere Energie nicht durch das Backen von Brot unnötig verschwenden wollten und daher mussten wir für morgen früh schon welches kaufen. Auf dem Weg die Stadt raus fanden wir kein passendes Esslokal, also kochten wir später selber.

Osum Canyon



Wir verließen Corovoda in südliche Richtung, um uns den Osum Canyon anzuschauen. Wir kamen jedoch nicht ganz so weit, weil uns ein geeigneter Übernachtungsplatz anlächelte. Schnell begannen wir zu kochen, denn in der Ferne sahen wir bereits eine Regenfront heran eilen.
Weil’s einfach ist und schnell geht (Energiesparend) gab es Couscous mit Brühwürstchen, Gurke, Paprika und Frühlingszwiebel. Tatsächlich erreichte uns der Regen dann ein paar Minuten zu früh. Aber so ist es nun mal.

Nachdem Abendessen sah sich Frank im Regen noch den Osum Canyon an. Ich werde dies morgen früh, hoffentlich bei Sonnenschein, nachholen.




Später entdeckte Frank hinter Allmos Heck und hinter den grünen Hügeln zwei weiße Spitzen hervorblitzen. Nach Wolken sah dies nicht aus, sondern nach schneebedeckten Bergen. Bei der herannahenden Regenfront war vorhin alles nur grau in grau. Jetzt wo es fast sternenklar war, sah es tatsächlich nach Bergspitzen aus. Hoffentlich erlangen wir morgen Klarheit darüber.


Freitag, 25. November 2022



Nach einer himmlisch ruhigen Nacht und sich am Morgen schnell verziehendem Nebel, sahen wir tatsächlich die schneebedeckten Bergspitzen hinter den grünen Hügel hervorblinzeln. Besonders herrlich war es als sie später von der Sonne angestrahlt wurden.

Nachdem sich der Nebel verzogen hatte, gab die Sonne ihr bestes, um uns einen schönen Tag zu bereiten. Was hatten wir sie in den letzten Wochen vermisst. Beruhigend zu wissen, dass sie doch noch da ist.

endlich klebt sie, die Albanien-Flagge
endlich klebt sie, die Albanien-Flagge

Weil’s hier in der Nacht so schön ruhig war und heute so schön sonnig, entschieden wir, den Tag über und auch die kommende Nacht, einfach hier zu bleiben. Schließlich haben wir keine Termine. Bei dem super Wetter wäre es fatal gewesen die ganze Zeit auf der Straße zu verbringen.

Nach dem Frühstück warf ich ganz mutig auch einen Blick in den Osum Canyon. Abgezäunt ist da gar nichts und wenn man nicht richtig aufpasst oder stolpert, ist man weg. Frank überlegte, wie viele Kühe oder Ziegen wohl dort unten am Grund des Canyons liegen, weil sie beim Grasen nicht ganz bei der Sache waren und schwupp, weg waren sie.

Majestätisch ragen die gelbstichtigen Felsen des Osum Canyons rechts und links neben dem Flussbett so einige Meter nach oben. Drum herum ist alles grün. Ein wirklicher toller Ort. Sogar einen kleinen Wasserfall entdeckten wir auf unserem kurzen Spaziergang.




Ein Hirte zog mit seiner kleinen Herde von Kühen und Ziegen an uns vorbei. Ganz gemächlich grasten die Tiere mal hier und mal dort. Hütehunde gab es keine. Eine neugierige Ziege musste uns etwas näher in Augenschein nehmen. Schließlich standen wir als fremdes Objekt auf ihrer Weide. Da war es ihr gutes Recht zu schauen wer wir sind und was wir auf der Wiese so machen.

Während ich versuchte meinen Schal weiterzuhäkeln (wenn ich nicht langsam Gas gebe, dann ist der erst im Sommer fertig), bewaffnete Frank sich mit der Silikon-Spritze und stopfte ein paar vermeintliche Löcher. So genau wissen wir nicht, wo bei Starkregen auch im Hubdach an einer Stelle Wasser eindringt. Mal sehen, ob seine Arbeiten erfolgreich waren. Der nächste Regen kommt bestimmt.

Bei dem sonnigen Wetter waren unsere Aufbaubatterien ruckzuck auf 100 %. Das erste Mal seit wieviel Tagen/Wochen, dass wir die Batterien durch die Sonne vollgeladen bekamen? Eine Weile ist es schon her.

Zum frühen Abendessen zauberten wir uns aus unserem tollen Heißluft-Backofen selbstgemachte Pizza. Den Teig hatte ich gerade angesetzt, als die Ziege uns besuchen kam. Super köstlich … Pizza backen können wir!


Samstag, 26. November 2022



Abgesehen von einer quengeligen Katze verbrachten wir erneut eine sehr angenehme Nacht am Osum Canyon.

Entgegen der Wettervorhersage schien am Morgen doch noch kurzzeitig die Sonne, bevor sie es sich erneut hinter den Wolken bequem machte. Wir wollten sowieso weiterfahren und waren recht bald nach dem Frühstück Abfahrbereit.

Zunächst fuhren wir noch etwas weiter am Osum Canyon entlang. Wir stoppten für ein Foto an der Heiligen Stätte, wo der Fußabdruck von Abaz Aliut sichtbar ist. Wer das ist? Keine Ahnung. Aber er scheint wichtig bzw. anbetungswürdig zu sein.

Der Osum Fluss macht an einer Stelle einen 90 Grad rechts Knick, entsprechend verläuft auch der Canyon. Mit Blick auf diese Stelle wurde eine Art Aussichtsplattform, wie eine kleine Tribüne, an den Straßenrand gebaut. Die beste Aussicht konnten wir ganz für uns alleine genießen. Interessant ist die Frage, wo die Autos alle parken sollen, denn bei dieser Tribünen-Größe müssen es schon einige sein.

Die hohen Wände des Osum Canyon wurden plötzlich ganz klein und fehlten im nächsten Augenblick gänzlich. Dort bot sich dann eine gute Stelle, um im Osum Fluss zu baden. Natürlich nicht bei diesem Wetter und nicht bei dieser schlammigen Brühe, die der Fluss mit sich führt. Kajak fahren muss im Osum Canyon ein Highlight sein, haben wir gehört. Vorstellen können wir uns das gut und merken uns das für’s nächste Mal.




Wir fuhren noch bis zu der recht neu angelegten und gepflasterten Parkplatzfläche vor einer Brücke und warfen einen letzten Blick auf den Osum Canyon. Von dort aus hätte uns der Weg eigentlich weiter Richtung Permet führen sollen. Wobei die Strecke im weiteren Verlauf nur noch aus Piste besteht und wie deren Zustand nach dem ganzen Regen ist, wissen wir leider nicht. Das Risiko mittendrin nicht weiterzukommen wollten wir nicht eingehen und drehten daher, mit Ziel Berat, um. Eigentlich widerstrebt es uns, Strecken doppelt zu fahren, aber es ist wie es ist.

Nur für ein Foto stellte Allmo sich auf einer nur halb vertrauenswürdig aussehenden Brücke kurz in Pose. Dort kamen wir mit einem albanischen Pärchen ins Gespräch, die mehrere Jahre in Deutschland gearbeitet hatten.

Als wir an unserem Übernachtungsplatz vorbei fuhren war der Hirte mit den Kühen und Ziegen dort. Frank winkte ihm beim Vorbeifahren zu.





Auch samstags wird fleißig in Albanien gearbeitet. Die LKWs mit ihren schweren Ladungen Steine (ob am Stück oder zu Steinplatten geschlagen) waren unterwegs. Am Straßenrand und an kleinen Steinbrüchen stehen die Steinplatten auf Paletten gestapelt für den Weitertransport bereit. Zweimal kam uns sogar ein 40 Tonner entgegen, was auf der schmalen Straße schon ein wenig abenteuerlich war.

In Corovode war Markttag. Rechts und links der Hauptstraße, die uns aus der Stadt hinaus führte, waren zahlreiche Stände mit Obst, Gemüse, Kleidung, Schuhen und Haushaltsgegenständen aufgebaut. Eigentlich wie bei uns auch, nur dass es kein zentraler Platz war, wo die Händler ihre Sachen verkauften.

Ehemalige Bäckerei



Bereits auf dem Hinweg waren wir an zwei Stellen auf Gebäuderuinen aufmerksam. Bei dem Gelände bei Polican handelt es sich definitiv um eine ehemalige Waffenfabrik, die unter dem ehemaligen Diktator Enver Hoxha dort erschaffen wurde.

Selbes vermuteten wir von dem Gelände bei Kakruke, wobei die Oliven pflückende Familie auf dem Weg zu den Gebäuden uns erzählte, dass es eine Bäckerei gewesen wäre. Nun gut, die Aussage lassen wir mal so im Raum stehen und hinterfragen auch nicht, warum die Gebäude in Camouflage angestrichen waren.

Viel zu sehen gab es nicht. Sämtliche Gebäude waren leer, ein paar der Dächer waren eingestürzt (die aus Asbest) und da wo die Dachrinnen über der Tür noch funktionierten waren die Beton-Regenfässer mit Wasser gefüllt. Schnell hatten wir alles gesehen und gingen zu Allmo zurück, den wir neben der Straße geparkt hatten.





In Polican fanden wir auf Anhieb nicht den richtigen Weg zu den Lagerhallen und sonstigen Gebäuden. Wir kamen nur an einem Bereich vorbei, der anscheinend militärisch genutzt und aktuell auch bewacht wird. Die Suche nach dem Weg gaben wir dann bald auf, vermutlich hätten wir über eine der schmaleren Straßen fahren müssen.

Mittagessen in Berat


Mit Blick auf die schneebedeckten Berge näherten wir uns der Stadt Berat. Wir parkten an altbekannter Stelle und gingen zu Fuß in die Stadt. Der große Weihnachtsbaum war heute dekoriert und auch drei Weihnachtsmarkt-Verkaufsstände hatten geöffnet. Wir erfuhren, dass bis zum 01. Dezember alle Stände geöffnet haben müssen. Eigentlich schade, dass wir ein paar Tage zu früh dran waren.


Am meisten erstaunt waren wir jedoch über diesen riesigen schneebedeckten Bergrücken, der sich hinter der Stadt hervor hob. Den gab es vor ein paar Tagen noch nicht. Was ein Quatsch! Natürlich war der Berg schon immer bzw. ewig an dieser Stelle. Allerdings war es vor ein paar Tagen total bedeckt und der Berg anscheinend für uns unsichtbar. Manchmal hat es also doch sein Gutes einen Ort zweimal zu sehen.


Wir suchten uns zunächst ein Restaurant, um die albanische Küche zu testen. Genügend Auswahl gibt es dazu in Berat. Frank war mit einer Grillplatte glücklich, dazu gab es gegrilltes Gemüse und Pommes und für mich Fergese, ein traditionelles albanisches Gericht bestehend aus Paprika, Tomaten und Hüttenkäse im Ofen gebacken. Dieses wurde mit Brot serviert.




Satt gefuttert steuerten wir dann noch den Weihnachtsmarktstand mit dem Gebäck an und nahmen ein paar Teilchen für später mit.

Von Berat mussten wir bis zum ausgesuchten Übernachtungsort an einem See zwischen Strume und Roskovec noch ungefähr 30 km zurück legen.





Gegen 19:30 Uhr näherte sich eine Gruppe junger Erwachsener unserem Allmo. Ich war gerade mit Emma nach hinten gegangen als ich ein laut gegröltes „Hello my friend“ vernahm. Gespannt lauschte ich der bescheidenen Konversation, denn nur einer aus der Gruppe von fast 10 jungen Männer war in der Lage englisch zu sprechen. Nach einigen Minuten verzog sich der Trupp und zwei Autos fuhren weg. Mit einem mulmigen Gefühl ging ich in die Nacht. Was jedoch völllig unbegründet sein sollte. Die Typen wollten halt nur mal sehen, wer denn da am See geparkt hatte.

Sonntag, 27. November 2022



Nach einer Nacht ohne besondere Vorkommnisse fuhren wir am späten Vormittag weiter. Im Dorf waren Marktstände entlang der Hauptstraße aufgebaut und es herrschte ein reges Treiben. Im Nachhinein wäre es schlau von uns gewesen dort ein paar Vorräte einzukaufen. Hinterher ist man immer schlauer …

Durch die Dörfer und über Land steuerten wir die Küste an.

tbc

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