Playa de Guayedra



Um zum Mirador de Guayedra zu gelangen, folgten wir der kurvigen Bergstraße. Ein wenig mulmig war mir schon dabei. Gestern und auch heute konnten wir immer wieder die dicken 40-Tonnen LKWs hupen hören, wenn sie um die Kurven fuhren. Und welch ein Tempo die draufhatten. Das Hupen war auch eher nur zur Deko, zumindest hatten wir den Eindruck. Sie hupten so spät vor der Kurve, dass bei einem Gegen-Hupen kaum eine Reaktionsmöglichkeit gewesen wäre. Auch mit welchem Tempo sie in die Kurven gingen war geradezu unheimlich.

Irgendwann in der Zukunft werden die LKWs über die Erweiterung der Autobahn GC-2 fahren können. An verschiedenen Stellen wird fleißig an dieser neuen Straße gearbeitet, insbesondere sahen wir mehrere neue Tunnel, die durch die Felsen geschlagen wurden.

Wir hatten das Glück mit einigem Abstand einem normalen LKW zu folgen. Wo der durchkommt, kommen wir auch durch. Nur das er auf einem geraden Stück dem LKW entgegen kam, während wir nach der Kurve überrascht wurden. Es war aber ausreichend Platz und auch die nächsten 40-Tonner kamen uns an günstigen Stellen entgegen.

Wir stoppten am Roque de Guayedra, einem interessant aussehenden Felsen, dessen Umgebung von den Alt-Kanariern besiedelt war. Überreste von Steinhäusern und Grabstätten, sowie Höhlen gibt es in diesem Bereich auch.



Ein wenig vom historischen Kulturgut ist hinter einem Zaun geschützt vor Beschädigungen zu sehen. Wegen Steinschlag- und Erdrutschgefahr ist der Felsen nicht darüber hinaus begehbar.

Schnell waren wir zurück bei Allmo und folgten der Straße für wenige Kilometer, bis es scharf links (mit 360 Grad Kurven kennen wir uns nun aus) auf eine Piste ging.

Am Berg entlang führte eine schmale Fahrspur zum Mirador de Guayedra. Auf der kleinen Fläche parkten bereits drei Pkw und ein Van. Wir parkten Allmo ganz rechts am Rand, doch so standen wir sehr schräg.

Das Pärchen mit dem Van war in Aufbruchstimmung und nachdem wir uns mit ihr noch ein wenig unterhielten, machten wir anschließend unseren Parkplatz für einen Pkw frei. Allmo parkte so lange dicht am Bergrücken, damit die Fahrspur frei blieb. Als das Pärchen wegfuhr, schnappten wir uns deren Platz, der sehr eben war. Allmo war auf Anhieb perfekt eingeparkt. Der einzige Haken: wir standen beim Aus-/Einsteigen und Kochen im Tal bzw. auf einer Schrägen und Allmo wurde dadurch noch größer als er eh schon ist. Aber man kann nicht alles haben und in Waage stehen hat absolute Priorität.

Vom Mirador hatten wir den Hafen von Agaete (von wo aus wir nächste Woche nach Teneriffa weiterfahren) im Blick und konnten im Laufe des Nachmittags mehrfach die Fähre von Fred Olsen anlegen und ablegen sehen.

Nach einem Mittagssnack ging es für uns hinunter an die Playa de Guayedra. Auf Umwegen ging es zu dem Strand, denn neben dem Barranco de Guayedra (zwischen Mirador und Strand) befindet sich ein großes eingezäuntes Gelände. Dieses umliefen wir auf einer zunächst breiten Fahrspur und dann auf einem Trampelpfad an der Küste entlang.



Fantastische Blicke warfen wir auf die Küste. Wenn das Gegenlicht nicht wäre, dann wäre ich glatt dahingeschmolzen. Richtig schön sieht die Küste aus.

Unten am Strand war dann doch mehr los als es die Autos vermuten ließen. Die meisten Leute hatten sich in eine der Schweinebuchten verkrochen und so machten wir es auch. Nach anfänglich schönem Sonnenschein schoben sich Wolken vor die Sonne, die nicht verschwinden wollten. Mir wurde sehr schnell kalt und da ich nichts Langes zum Drüberziehen dabei hatte verließen wir viel zu früh den Strand. Kaum dass wir um sieben Ecken gelaufen waren, kam die Sonne wieder zum Vorschein und hörte auch die nächste Stunde nicht auf zu scheinen. Das war ja super gelaufen. Aber es ist wie es ist. Ich nutzte zurück bei Allmo die Gelegenheit mit einer Freundin zu telefonieren.



Am späten Nachmittag ließ sich dann doch tatsächlich die Spitze vom Teide blicken und auch ein winziges flaches Stück von Teneriffa wurde sichtbar. An dem Tag, als wir am Roque Nublo waren hatten wir wohl mehr als Glück mit der guten Sicht auf den Teide.

Leider frischte der Wind etwas auf, was nicht nur eine Übernachtung im Hubdach, sondern auch ein Abendessen in der Doka bedeutete. Sonst hätten wir den Romanasalat wohl irgendwo von den Klippen lesen müssen. Nun, die Tomatenscheiben wären vielleicht nicht so weit geflogen.

Und dann wurden wir am Mirador de Guayedra noch mit einem wunderschönen Sonnenuntergang belohnt. Wobei es nicht spektakulär war wie die Sonne ins Meer versank. Das tat sie nämlich nicht, weil sich Wolken dazwischenschoben. Aber die anschließende Färbung des Himmels und der Wolken machte uns beinah sprachlos.

Bevor ich rüber in den Koffer kroch, warf ich noch einen Blick auf den hell erleuchteten und blinkenden Hafen von Agaete. Im Koffer konnte ich durch das Heckfenster Lichter erkennen. Teneriffa gibt es also doch auf der anderen Seite des Meeres.

Mittwoch, 20. Dezember 2023

Die Entscheidung im Hubdach zu schlafen, war die Richtige. Immer wieder rüttelte der Wind an Allmo und bescherte uns eine unruhige Nacht. Phasenweise war es windstill und leichte Freude kam auf, nur um Sekunden später wieder durchgerüttelt zu werden.

Grau in grau startete der Morgen. Wie gut, dass wir gestern bei Sonnenschein hier ankamen. Nach dem Frühstück hielt uns nicht sehr viel am Mirador de Guayedra. Daher ging es recht zügig weiter.

Tbc


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