
Für die nächsten Tage ist wieder besseres Wetter gemeldet, so dass wir noch ein wenig an der Südküste von Kreta bleiben werden. Obwohl es uns am Paralia Filaki, von dem wir gestern weggefahren waren, gut gefallen hat, steuerten wir diesmal den Agios Charalambos Beach an.
Die Zufahrt von der Hauptstraße ist die gleiche, wie zum Paralia Filaki. Hinter dem Naturist Resort hielten wir uns jedoch rechts und folgten der Straße bis zum Agios Charalambos Beach.
Während der Zufahrt sahen wir am anderen Ende der Bucht einen weißen Van stehen und hinter der Kurve tauchte ein griechischer Camper auf, der uns entgegenkam. Die Fahrerin schaute ganz erschrocken. Doch Allmo hüpfte direkt auf die geschotterte Fläche neben uns, so dass die Dame auf der geteerten Straße bleiben konnte. Keine Ahnung, warum sie so komisch geschaut hatte. Mit Gegenverkehr muss halt immer gerechnet werden.
Tatsächlich wurde der Himmel freundlicher. Wir entschieden, Allmo auf der Fläche vor der Bucht abzustellen. Also am entgegengesetzten Ende von dem anderen Van. Die Fläche war leicht schräg, so dass Allmo auf mehrere Bretter hüpfen musste. Beim ersten Versuch reichten die Bretter nicht aus, um die Schräge auszugleichen. Allmo positionierte sich neu und dann passte es.
Während wir mit den Brettern beschäftigt waren, fuhr die Polizei durch die Bucht, drehte bei dem anderen Van und fuhr wieder weg. Frank meint, dass das die Touristen-Polizei gewesen ist, die kontrolliert, dass niemand an diesem Strand nackt badet. Dies ist laut dem Wortlaut auf einem Schild verboten. Allerdings besagt das Zeichen auf dem Schild genau das Gegenteil.
Tatsächlich war es draußen nun so schön, dass wir uns zum Mittagessen in die Sonne setzten. Der Wind hielt sich auch in Grenzen. Wie verrückt! Später fuhr der Van und Frank ging nachsehen, ob wir an der anderen Stelle besser stehen würden. Ganz im Gegenteil. Dort war es fiel windiger. Somit hatten wir mit unserer Platzwahl auch noch Glück, weil die Felswand den Wind anders leitet. Besser könnte es doch gar nicht sein.
Was es mit dem Gebäude auf der anderen Seite der Bucht auf sich hat, blicken wir noch nicht so ganz. Ob es eine Taverne ist (kein Schriftzug etc.) oder ein Wohnhaus? Doch wer genehmigt einen Bau in einer Bucht?
Wir genossen die Sonne und lauschten den Wellen, die heute doch recht kräftig toben. Das Wasser hat, obwohl es unruhig ist, eine schöne Farbe. Hoffentlich beruhigt sich das Meer über Nacht.
Eine kleine Ziegenherde kam an uns vorbeigelaufen. Wo auch immer die nun herkamen.
Zum frühen Abendessen mussten wir endlich den restlichen Weißkohl, die Wraps und Eier verarbeiten. Zusammen mit den Würstchen-Resten von vorgestern und mit gebratenen Zwiebeln und Knoblauch wurden aus den Zutaten köstliche Wraps.
Der Wind war inzwischen doch etwas frisch bzw. die Sonne zu schwach, so dass wir nach dem Essen in die Doka krochen.
Mit dem Wetter hatten wir heute wirklich Glück. Unser Timing bei der Wanderung nach Loutro hätte kaum besser sein können, um möglichst wenige Regen abzubekommen. Und dass es nach dem Mittag dann so schön wird, überraschte uns.
Freitag, 31. Januar 2025
Nach dem Emma nachts etwas unzufrieden war, kam sie in den frühen Morgenstunden zum Kuscheln unter die Decke. Dieses kleine Monster! 😉
Sonne satt war heute gemeldet und für uns war klar: wir bleiben und genießen das schöne Wetter. Am Morgen spazierte ich zu der Felsenkirche Agios Charalambos, die Namensgeberin dieser Bucht. Von der Straße aus, ist die Kirche nicht zu sehen. Nur die geschotterte ebene Fläche neben der Fahrspur und ein weißer Fahnenmast in Richtung mehr, lassen erahnen, dass es in der Nähe etwas zu sehen gibt.
Eine holprige (ehemalige Fahr-)Spur führt hinunter Richtung Meer. Hinter der nächsten Ecke liegt versteckt die Felsenkirche. Ein wenig verwundert war ich darüber, wie sich der beinahe freischwebende Felsüberhang überhaupt noch hält. Die Außenmauer der Kirche wird zur Stützung nicht sehr viel beitragen.
Die beiden Fenster waren sperrangelweit geöffnet und auch die Tür war nur durch einen Riegel verschlossen. Hinter der Tür geht der Felsvorsprung noch tiefer hinein. Ein paar Heiligenbilder zieren die Wände, jede Menge Plastikstühle standen aufeinandergestapelt in dem Kirchlein. Wenn ein Gottesdienst abgehalten wird, scheint es viele Besucher zu geben.
Die Wellen preschten kraftvoll gegen die Felsen. Das Meer hat sich über Nacht leider noch nicht sehr beruhigt. Hoffentlich wird das Morgen anders.
Ich ging noch ein kleines Stück weiter, bis ich von oben in die nächste Bucht blicken konnte. Der Zugang zum Ammoudi Beach liegt jedoch ein Stück weiter, weg vom Meer. So weit wollte ich nicht laufen. Nein, es war nicht wirklich weit. Aber in Anbetracht des schönen sonnigen Wetters, sah ich keinen Sinn darin.
Bei dem schönen Wetter, mit strahlend blauem Himmel, war es nicht verwunderlich, dass die Gipfel der Berge zu sehen waren. Etwas Schnee lag auch noch auf den Spitzen.
Stattdessen kehrte ich zu Allmo und Frank zurück und ging ein wenig später an den Strand vor unserer Nase. Frank kam etwas später nach. Wir erfrischten uns im Wellenbad und genossen das schöne warme Wetter. Gemeldet waren 18 Grad. Gefühlt waren es 25 Grad. Es wehte kaum ein Lüftchen. Das war gestern noch ein wenig anders. Wobei es gestern in der Sonne warm, aber nicht heiß war. Heute ist es heiß. Mehrfach hüpften wir ins Wasser.
Der Van, der gestern Nachmittag gefahren war, war am Abend zurückgekehrt und fuhr zur Mittagszeit wieder. Wir hatten die Bucht den ganzen Tag für uns allein. Nur ein Pkw verirrte sich hierhin, drehte sofort wieder und fuhr davon. Unvorstellbar, dass wir bei schönstem Wetter hier allein waren. Doch uns sollte es Recht sein.
Zum Abendessen gab es heute Pizza. Diesmal mit selbst angesetztem Teig. Nach drei Stunden in der Sonne war der Teig schön gegangen, so dass Frank den Boden jeweils dünn ausrollen konnte. Den Teigroller hatten wir dieses Mal zu Hause gelassen, weil wir eigentlich nicht mehr selber Teig gehen lassen wollten. Doch in der Not … musste ein eigener Teig her …. und ein Becher war der perfekte Teigroller-Ersatz.
Leider zerfloss der geriebene Käse nicht. Stattdessen wurden die Stückchen kross und hatten was von Chips Sticks. Geschmeckt hat es trotzdem.
Wir saßen noch kurz im Schatten vor Allmo und verkrochen uns dann doch nach innen. Die Sonne verschwand hinter dem Felsen unter. Um zu sehen, ob sie dahinter im Meer versank, oder irgendein Hindernis sich noch davor befand, waren wir zu faul und zu voll gefuttert.
Samstag, 1. Februar 2025
Allein verbrachten wir die Nacht am Agios Charalambos Beach. Das Meer wiegte uns in den Schlaf. Am Morgen leuchtete der Himmel orange-rot. Das Meer hatte sich beruhigt, im glasklaren Wasser sahen wir sogar Fische.
Die anfänglichen Wolken verzogen sich schnell und es versprach wieder ein sehr schöner sonniger Tag zu werden. Da wir eh vorhatten zu bleiben, passte es perfekt.
Emma durfte den Strand erkunden, was natürlich nicht ganz freiwillig geschah. Ohne sie verweilten wir am Strand und hüpften zum Erfrischen ins Wasser. Zur Mittagszeit kam eine Dame zum Schwimmen und etwas später ein Van, der sich ans andere Ende der Bucht stellte.
Pünktlich zur Mittagspause war das Brot fertig gebacken. Die Gehzeit in der Sonne ließ es wieder von innen super luftig werden, mit einer knackigen Krume 😉
Nach der Stärkung machten wir damit weiter, wo für vorher mit aufgehört hatten (faul am Strand liegen und Erfrischen). Zum späten Nachmittag zogen zeitweise ein paar Wolken auf. Für uns ein Zeichen so langsam ans Abendessen zu denken. Viel Auswahl haben wir nicht mehr. Es gab Thüringer-Rostbratwurst mit Kartoffelecken.
Der Tag endete, wie er gestartet war, mit einem orange leuchtenden Himmel.
Sonntag, 2. Februar 2025
Abgesehen von Emma war es eine ruhige Nacht. Das Meer war, wie den Tag über, leise. Wie jeden Morgen kamen die Ziegen meckernd vorbei. Am ersten Morgen dachte ich noch, dass ein Boot mit Flüchtlingen auf den Strand zusteuerte, weil ich das Meckern eher als Rufe wahrnahm. Frank hat mich beinah deswegen ausgelacht. Heute konnte ich die Laute eindeutig den Schafen zuordnen.
Am Morgen strahlte die Sonne, dennoch blieben wir dabei heute weiterzufahren. Mit Blick auf das Meer frühstückten wir in der Sonne. Anschließend machten wir uns abfahrbereit.
Tbc