Von Vatalos Beach, bei Frangokastello, bis zum Eingang der Imbros Schlucht, waren es nur rund 8 Kilometer. Die Hälfte der Strecke waren wir schon gefahren, als wir uns das verlassene Dorf Kolokasia angesehen hatten.

Ausreichend Parkplätze stehen an dem Eingang zur Imbros Schlucht zur Verfügung. Wir parkten jedoch nicht auf den eingezeichneten Parkflächen (eher Pkw-Größe bzw. Länge), sondern ein paar Meter zuvor, auf einer geschotterten Fläche neben der Straße. Dort schien uneingeschränkt die Sonne. Auf den gekennzeichneten Flächen hätten Eukalyptusbäume Schatten geworfen.



Schräg gegenüber befand sich der Eingang zur Imbros Schlucht. Dieser war gar nicht zu übersehen, weil auf beiden Seiten der Straße große Schilder aufgestellt waren.

Das ausgetrocknete Flussbett ragt bis an die Straße heran. Der Weg führt ausschließlich über kleine und größere Kieselsteine und ist daher nicht sehr angenehm zu begehen. Dies änderte sich im Verlauf der Wanderung auch kaum. Für Menschen mit instabilen Knöcheln oder sonstigen Gelenkproblemen ist die Wanderung vermutlich eine kleine Herausforderung.



Ein etwas platt getretenen Steinen können wir den Hauptweg erahnen, ansonsten läuft man hatl einfach über die Kiesel in Richtung der Berge. Recht bald erreichten wir einen Drahtmattenzaun und dahinter sah uns eine Ziegenherde mit großen Augen an. Bis au eine etwas ältere Ziege (vielleicht war es auch ein Ziegenbock, so genau hatten wir nicht hingesehen), rannten alle vor uns weg. Nur das eine Tier kam neugierig erst auf Frank und dann auf mich zu.



Der Canyon wurde kurzzeitig etwas schmaler und dann wieder breiter. Zwischendurch führten Wege rechts oder links an dem eigentlichen Flussbett vorbei. Diese Passagen waren grundsätzlich etwas besser zu gehen. Später waren wir irritiert darüber, dass diese „Nebenstrecken“ als richtiger Weg angelegt waren. Wie ein altes Römerpflaster – so von der Art her – sahen diese Wege aus. Ob dies früher eine Hauptverbindung zwischen der Nord- und der Südküste von Kreta war?

Wir kamen an einem riesigen Felsentor vorbei. Wie dieses wohl entstanden ist? Schroffe Felsen und Geröllfelder mit kleinen und großen Steinen wechselten sich ab. Wir entdeckten ein paar interessante, aber leider zu große Baumwurzeln. Als Gartendeko hätten sich manche bestimmt ganz gut gemacht. Aber Frank meinte, dass er die eine Wurzel zwar Anheben, aber nicht tragen könnte. Zudem würde sie unser Gewicht sprengen.

Nach vier Kilometern erreichten eine kleine Bar, mitten im Nirgendwo bzw. auf einer kleinen Lichtung. Besetzt war diese natürlich nicht. Dafür aber interessant beklebt. Gefühlt verewigt sich dort jeder Wanderer. Es gab sogar ein Gästebuch in welches wir uns natürlich eintrugen.



Bis zur zweiten Hauptattraktion der Imbros Schlucht (die erste war das Felsentor), war es nun nicht mehr weit. Rund 400 Meter weiter sind die Canyon Wände an der schmalsten Stelle nur noch 1,60 m auseinander. Frank stellte fest, dass wir dort mit Allmo definitiv nicht durchgepasst hätten 😉

Diese recht schmale Passage führt um ein paar Ecken und dann wurde die Schlucht abrupt wieder breiter. An dieser schmalen Stelle sehen die Canyon Wände ganz anders aus, als zuvor. Grauer, glatter, mit dunklen Streifen durchzogen. Ein paar Stellen sehen so aus, als wenn dort tatsächlich vor ewigen Zeiten mal Wasser durchgeflossen wäre. Der Boden war an diesen Stellen glatt (kein Schotter, keine Kiesel) und kleine Auswaschungen (wie Becken) gab es an dieser Stelle.

Nach dem wir diese schmale Passage hinter uns gelassen hatten, gingen wir nur noch ein paar wenige Meter weiter. Bis zum nördlichen Eingang/Ausgang aus der Imbros Schlucht wären es noch ca. 2,5 Kilometer. Doch dies war nicht unser Ziel, schließlich mussten wir zu Allmo zurück. Also kehrten wir um.



An der Lichtung mit der Bar setzten wir uns ein wenig in die Sonne. Tranken etwas und verputzten die mitgenommenen Kekse. An dieser Stelle war es auch relativ windgeschützt. An machen Ecken im Canyon pfiff der Wind geradezu hindurch. Meint man in einem Augenblick, dass es doch recht warm ist, so ist’s im nächsten Moment ganz schön zugig. Gut gestärkt machten wir uns an den Rückweg.

Wir hatten schon nicht mehr damit gerechnet, aber tatsächlich kamen uns drei junge Mädels entgegen, die eigentlich Wissen wollten, ob es in der Richtung, aus der wir kommen, auch einen Weg zum Strand geben würde. Nein, dafür müssen die wieder zurück. Aber bis zu der Engstelle wären es noch etwas über ein Kilometer. Dies schien für die drei machbar und sie setzten ihren Weg fort.



Zügig kamen wir voran und erreichten nach nicht ganz 8,5 Kilometer und 3:40 Stunden das Ende der Schlucht. Die Ziegen waren nicht mehr dort, das Drahtmattentor stand offen. Wir schlossen dieses vorsorglich. Unser Übernachtungsziel lag ca. fünf Kilometer entfernt.

Die Imbros Schlucht gehört mit zu den Highlights unserer Kreta-Reise. Außerhalb der Winterzeit muss ein Ticket zu Beginn der Schlucht erworben werden. Jetzt war das Häuschen unbesetzt und wir konnten kostenfrei durch die Schlucht wandern.

Tbc

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert