In Maleme selbst, bzw. auf dem deutschen Soldatenfriedhof von Maleme, waren wir bereits Anfang Dezember. Damals hatte ich erst im Nachhinein gesehen, dass es auf einem Hügel, oberhalb des Friedhofs, einen Bunker gibt.

Diesen wollten wir uns heute anschauen. Man kommt wohl zu Fuß durch ein Hintertürchen des Friedhofs auf den Hill 107. Doch auch von der Straße gibt es einen Zugang. Diesen nutzten wir. Der Weg führte wieder mal durch Oliven, die meistens weit genug auseinander standen. Ein Grieche musste sein Auto wegsetzen, weil wir zwischen der Böschung und seinem Pkw augenscheinlich nicht vorbeipassten. Ob es eventuell gepasst hätte, wollten wir nicht ausprobieren und der Herr kam auch schon direkt vom Olivenhain herunter und fuhr sein Auto weg.

An der kleinen Kapelle, an der wir eh parken wollten, hatte er auch angehalten. Englisch sprach er nicht wirklich. Er zeigte auf die weißen Berge – Lefka Ori, die auch heute wieder sehr gut zu sehen waren. Mittels der Übersetzer App erklärte ich ihm, dass wir gleich wieder denselben Weg zurück fahren würden, damit er nicht erneut sein Auto umsetzen muss. Er antwortete darauf nur, dass dies auch der bessere Weg wäre. Zwar führt der Weg auch noch weiter durch die Oliven, allerdings ist die Strecke wohl nicht so zu empfehlen. Und auf dem Weg, auf dem wir gekommen waren, wissen wir ja nun auch, dass wir dort durch passen.

Auf dem Hill 107, oberhalb von Maleme, befindet sich ein Bunker aus dem zweiten Weltkrieg. Wobei Bunker vielleicht nicht das richtige Wort ist, denn er besteht nicht aus Beton, sondern ist gemauert. Der Bunker ist in den Boden eingelassen und mittlerweile von Olivenbäumen umzingelt. Vor dem Gelände befindet sich eine kleine Kapelle und zwei größere Kreuze wurden auch errichtet. Bei Maps.Me wird der Bunker als Headquarter, also Hauptsitz, bezeichnet. Es ist nicht zu erkennen, dass dort Geschütze gestanden hätten. Also war es vermutlich nur ein Beobachtungsposten.



Auf dem Weg zurück sah Frank zwischen Olivenbäumen und Grünzeug etwas beiges durchblitzen, was sich als zwei Militärfahrzeuge entpuppte. Ich wollet zunächst nicht die Böschung hinunter. Doch als Frank irgendwann wieder kam und mir die Fotos zeigte, ist er mit mir nochmal dorthin.

Das kleine Areal war ursprünglich mit einem Stacheldrahtzaun eingezäunt. Das war es immer noch, nur das ein Tor offen stand, so dass wir mühelos das Gelände betreten konnten.



Auf der kleinen Fläche, neben den Olivenbäumen, standen ein kleiner Schützenpanzer, ein 4×4 Transporter und ein fahrbares Geschütz. Alle drei waren mit originalen Abdeckhauben eingepackt, so dass wir nicht alles sehen konnten. So ein Geschütz hatten wir bereits häufiger auf Kreta gesehen, doch irgendwas war immer defekt oder demontiert. Doch dieses sah sehr gut erhalten aus. Der Bunker war mit einem dicken Vorhängeschloss gesichert. Ein Maschinengewehr-Geschütz und ein paar andere militärische Gerätschaften waren vorhanden, alte Öllampen hingen an den Bäumen. Es gab einen Schützengraben.



Zunächst dachte ich, dass sich hier jemand eine private Sammlung zugelegt hat oder des es ein kleines Museum werden sollte. Doch warum stehen die Gerätschaften nun hier ungeschützt und der Zugang ist uneingeschränkt möglich? Auch von der unteren Seite, kommt man problemlos auf das Gelände, wie wir bei der Weiterfahrt sehen sollten.

Das war ganz unverhofft, das Highlight des Tages.

Tbc

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