
Vom Ammoudi Beach waren es nur rund 5 Kilometer bis nach Plakias, einem etwas größerem Ort. Dort gibt es nicht nur ein paar größere Supermärkte, sondern auch einen Masseur. Mein Nacken macht sich zwar nur noch morgens bemerkbar, aber ganz weg sind die Beschwerden leider nicht. Daher fand ich eine Massage ganz sinnvoll.
Wir parkten Allmo auf der großen Fläche neben dem SYN.KA Supermarkt. Zu Fuß waren es nur wenige hundert Meter bis zu der Massage-Praxis. Doch leider fand ich diese verschlossen vor, obwohl sie laut der Webseite und Gockel geöffnet haben müsste. Na super! Das war schon mal nichts. Einen Termin hatte ich nicht vereinbart, was sich jetzt rächen sollte. Aber ich wollte ja auch keine Standard-Anwendung, sondern erstmal meine Beschwerden schildern. Etwas enttäuscht kehrte ich zu Allmo zurück.
Gemeinsam kauften wir dann im Supermarkt ein. Im Wesentlichen fehlte uns Wasser, Gemüse und Wurstaufschnitt. Letzteres gab es zur Abwechslung von der Frischetheke.
Die Bucht von Plakias ist umrahmt von Felsen. Insbesondere die Felsküste am südlichen Ende ist mehr als beeindruckend. Eine fast glatte Wand rangt steil nach oben. Vom Supermarkt-Parkplatz nahmen wir Kurs auf dieses Ende des Strandes. Überall standen „no Camping“-Schilder.
Am Ende der Straße, also kurz vor der Steilwand, standen zwei Vans geparkt. Zunächst wollten wir uns dazu stellen. Doch weil der Gedanke war, dass wir eigentlich in Plakias übernachten wollen, gefiel uns der Platz nicht so sehr. Also drehten wir und schauten nach einer Alternative. Diese gab es jedoch nicht, wenn wir nicht die Verbotsschilder ignorieren wollten.
Wir entschieden uns dazu in dieser Camper-Unfreundlichen Stadt nicht zu übernachten, wollten uns aber noch eine Höhle und einen Tunnel ansehen. Also parkten wir frecherweise vor einem Verbots-Schild und das direkt quer über mehrere Parkplätze.
Über den Strand nahmen wir Kurs auf die Steilwand. An dieser verläuft ein schmaler Wanderweg unterhalb der Felswand. Gleich zu Beginn befand sich die Höhle. Schlau wie wir waren, hatten wir ganz vergessen unsere Taschenlampen einzupacken. Die Höhle war zum Glück nicht sehr groß und wir kamen auch ohne zusätzliches Licht klar.
Wir folgten weiter dem Pfad, vorbei an einer schönen Landschaft. Leider wirkte dieser heute eher trist, weil’s inzwischen total bewölkt war. Der Weg führte uns schließlich bis einem Tunneleingang (Old Plakias Tunnel). Zuvor entdeckten wir auf der rechten Seite, also zum Meer hin, zwei Betonstützen. Es sah ganz so aus, als wenn dort mal irgendetwas verladen worden wäre.
Aus einer Gockel-Rezession: „Dort und am Tunneleingang findet man Betonfundamente im Wasser und an Land. Bis 1930 wurde hier Braunkohle verladen. Über den Weg und durch den Tunnel führte eine Lorenbahn des Herstellers Decauville. Diese und die Beton-Anleger waren nötig, um tieferes Wasser zu erreichen, da ein Anlanden größerer Schiffe im ansonsten flachen Wasser der Bucht nicht möglich war. Die Deutschen sprengten dann noch einen grösseren Zugang um hier auch anlanden und Munition und anderes Equipment zur Verfügung zu haben.“
Nur mit unseren Handy-Lampen verhalfen wir uns zu etwas Licht, was aber vollkommen okay war. Wir mussten etwas gebückt lauen, weil die Deckenhöhe kein aufrechtes Gehen ermöglichte. Recht bald war ein Licht am Ende des Tunnels zu erkennen und dahinter direkt ein weiterer Tunneleingang.
Zwischendrin befanden wir uns quasi in einer Höhle. Der zweite Tunnel war kurz und endet abrupt. Wer nicht aufpasst landet direkt mal einige Meter weiter unten. Auch dies war wie ein höhlenartiger Einschnitt und ums Eck konnten wir an der Küste weitere Betonelemente erkennen.
Über den gleichen Weg gingen wir zurück bis zur Steilwand und dann komplett an dieser vorbei. Auf dem Hinweg waren wir vom Strand darauf zugegangen. Am linken Ende der Felswand betätigten sich zwei Kletterer sportlich. Mehrere Kletterrouten waren an der recht langen Steilwand vermerkt und Kletterhaken zu sehen.
Zurück bei Allmo nahmen wir Kurs auf unser Übernachtungsziel. Frank war optimistisch, dass wir durch Plakias fahren können, was der etwas kürzere Weg gewesen wäre. Doch ein 5-Tonnen-Schild bremste uns in diesem Vorhaben. Nur blöd, dass das nicht schon im Taxi-Rundbogen stand, sondern erst ein Stück weiter die Straße rein, wo ein Wendemanöver nicht so wirklich klappte. Also Rückwärtsgang rein.
Tbc