Die Topolia Gorge war unser erstes Ziel. Ein Stück waren wir Anfang Dezember in diese Richtung gefahren, als wir uns die Sandsteinformationen Komolithi angesehen hatten, weiter in die Berge wollten wir damals nicht, weil das Wetter so schlecht war. Der Weg nach Topolia verlief parallel zu den Formationen, die wir aus der Ferne sehen konnten.

In Topolia selbst stoppten wir, um beim Bäcker einzukaufen. Es gab auch diesmal Vollkornbrot. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob die Definition von Vollkorn die gleiche ist wie bei uns.

Weiter ging es, die Topolia Gorge wartete auf uns. Zunächst mussten wir auch Warten, und zwar an einer roten Ampel. Der Tunnel, der durch den Felsen führt, ist nur im Einbahnstraßensystem befahrbar. Die Durchfahrtshöhe wird mit 3,50 m angegeben, wo Allmo locker drunter durch passt. An den Felsnasen, die sich kurz vor dem Tunnel befinden, stand keine Höhenangabe vermerkt.



Ein kurzes Stück hinter dem Tunnel befindet sich auf der linken Seite eine größere Parkmöglichkeit. Rechts führen Treppenstufen hinauf zur Höhle Agia Sofia, die auch den Namen Höhle der Weisheit Gottes Katsomatado trägt.

Die Höhle ist erschlossen, ein angelegter Rundweg führt im Einbahnstraßensystem durch die Höhle. Direkt zu Beginn gab es ein paar Bänke. Gottesdienste werden in der Höhle abgehalten. Insofern war es vielleicht ganz gut nicht gestern hierhin gefahren zu sein.



Die beeindruckendste Tropfsteinformation befindet sich direkt am Eingangsbereich. Doch auch im hinteren Bereich gibt es weitere kleinere und größere Gebilde. So manch ein Stalagmit bzw. Stalaktit befindet sich noch im Wachstum.



Die Sonne schien, es war herrlich warm. Kurzzeitig dachte ich, dass ich die lange Hose gegen kurze Beine tauschen könnte.

Einen Zugang zum Wanderweg der Topolia Gorge gibt es an der Stelle leider nicht. Also fuhren wir das kurze Stück weiter bis Koutsomatados, dort gibt es ausreichen Parkmöglichkeiten und definitiv einen Zugang zur Topolia Gorge.

Wir parkten Allmo an der Brücke. Weiße Streifen rechts und links geben den Parkraum vor. Wie gut, dass wir die Einzigen waren. Wenn beide Seiten zugeparkt sind, wäre mit Allmo kein Durchkommen.

Zwei ältere Griechen sprachen uns an, wobei der eine schon ein wenig suspekt war. Während der andere weiter zur Straße ging, meinte der eine mir erklären zu müssen, dass ich mit flachen Schuhen nicht laufen könnte, dass wäre zu gefährlich. Viele Leute hätten schon ins Hospital gebracht werden müssen. Ich zeigte ihm daraufhin meine hohen Wanderschuhe. Puh … Thema abgeblockt. Doch weit gefehlt. Er zauberte ein Pulsmesser aus der Tasche, steckte es mir an den Finger. Der Puls wäre viel zu hoch. Und wenn ich Wasser in der Nase hätte (also Schnupfen), wäre das nicht gut. Man was war der Mensch anstrengend und kein Wunder, dass mein Puls hoch war. Eigentlich wollten wir nur parken (das war ja erledigt), uns orientieren und loswandern.

Irgendwann ließ er von uns ab. Wir packten vorsichtshalber noch etwas Obst ein, weil wir davon aus gingen, drei Stunden unterwegs zu sein. Schließlich wollten wir unterwegs nicht verhungern.

Der Weg führte zunächst ganz unspektakulär an einem Flusslauf entlang. Doch recht bald merkten wir, dass wir auf unserer Flussseite nicht weiterkamen. Normalerweise liegen bei Flussquerungen Steine im Flussbett, über die man gut auf die andere Seite hüpfen kann. Dies war leider nicht der Fall bzw. war es mir zu unsicher. Während Frank wagemutig mit großen Schritten über die wenigen Steine balancierte, zog ich mir Schuhe und Socken aus, krempelte die Hosenbeine hoch. So ging’s auch.



Das Wasser war schlammbraun. Farbe und Wasserstand sind bestimmt dem Regen der vergangenen Nacht geschuldet. Nicht lange und wir mussten erneute die Flussseite wechseln. Frank suchte uns einen Weg und mit einem Stock als Unterstützung, schaffte ich es auch rüber. Wir gingen noch ein Stück weiter und dann wäre es wieder sehr „lustig“ geworden über das Wasser zu kommen. Zwar wären wir vermutlich auch über Land an dem dicken Felsbrocken vorbeigekommen, doch da lag ein alter Strommast im Weg und noch schlimmer als nasse Füße sind Teerflecken auf der Kleidung. Also entschieden wir uns, die Wanderung an dieser Stelle abzubrechen. Nach ungefähr 2 Kilometern waren wir zurück bei Allmo.

Grundsätzlich waren die Wegmarkierungen (gelb-schwarz) eher spärlich gesät. Vielleicht waren diese momentan an manchen Stellen auch einfach nur unter Wasser und von angeschwemmten und angehäuftem Laub und Gehölz bedeckt.



Von der Topolia Gorge haben wir so leider nicht sehr viel gesehen. Die spannenden Einblicke in die Gorge wären erst noch gekommen. Im Nachhinein betrachtet wäre es sinnvoller gewesen die Wanderung in Topolia zu starten. Wie es aussieht, führt von der Seite aus der Wanderweg zunächst eine Weile oberhalb des Flussbettes entlang. Aber im Dorf sah es auf der Durchfahrt eher schlecht mit Parkmöglichkeiten aus. Nun war es wie es war.

Inzwischen schoben sich immer wieder Wolken vor die Sonne. Lange Hosenbeine waren also doch nicht so verkehrt. Zurück bei Allmo setzten wir unseren Weg in den Süden fort.

Tbc

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