bei Fuka



Nach der beschwerlichen Einreise hatten wir vom Fahren fast die Nase voll. Aber anstatt in Ilok direkt nach einem Übernachtungsplatz zu schauen, fuhren wir doch noch ein wenig weiter.

An der ehemaligen Festung Sarengrad, die wie ein abgebrochener Backenzahn auf einem Felsen über der gleichnamigen Stadt thront, legten wir einen kurzen Zwischenstopp ein.




An dem anschließend angesteuerten möglichen Übernachtungsplatz war es zu matschig und der Wind pfiff unangenehm. Wobei der Blick auf die Donau ganz nett war. Wir fuhren jedoch noch ein wenig weiter und stellten uns auf einen Parkplatz bei einem Kriegsmuseum. Dort standen wir ohne Matsch und ohne Mühen grade ausgerichtet. Am späten Nachmittag als wir mit dem Kochen begannen, schien die Sonne, und bereitete uns einen schönen Empfang in Kroatien. Tatsächlich mussten wir die ganze Grenzgeschichte erstmal verdauen.

Am Abend ging zu allem Übel die Heizung im Koffer auf Störung. Die Vermutung, dass der Heizungstank leer ist, sollte sich jedoch nicht bestätigen, denn wir konnten am nächsten Tag nur 17 Liter nachtanken und der Tank war bis zur Oberkante voll.

Sonntag, 12. März 2023



Herrlich ruhig war es in der Nacht. Ein wenig irritierte mich mitten in der Nacht nur, warum Emmas Pfoten nach Pipi rochen. Vorsichtig betastete ich mein Kopfkissen. Zum Glück war alles trocken. Am Morgen stellten wir dann fest, dass Franks Bettdecke nach Katzenpipi roch. Unsere „Kellerbeleuchtung“, die einzig nachts für Emma scheint, war wohl zu schwach und unsere alten Katzendame hatte sich daher nicht getraut die Treppe runterzuhüpfen und in der Not Franks Bettdecke zur Katzentoilette umfunktioniert. Anders konnten wir es uns nicht erklären.

Die Museumskatzen freuten sich über Reste von Emmas Nassfutter und über etwas Trockenfutter. Noch bevor das Museum um 9 Uhr öffnete, waren wir bereits unterwegs. Ein Fahrtag stand uns bevor. Über die Dörfer wollten wir möglichst nah an Zagreb heranfahren.

Zu Beginn stillte Allmo seinen Durst für günstige 1,38 Euro den Liter (auf dem Hinweg waren es noch umgerechnet 1,63 Euro). Danach stoppten wir am imposanten Wasserturm von Vukovar. Dieser hatte im Jugoslawienkrieg wohl ganz schön gelitten.

Danach ging es wortwörtlich über die Dörfer. Allerdings immer auf sehr gut ausgebauten Straßen und nur ganz selten lag mal etwas Müll am Straßenrand. Ein wenig irritiert waren wir, dass in vielen Orten eine Durchfahrt mit 60 bis 80 km/h erlaubt war. Und dass trotz Bebauung rechts und links der Straße. In Deutschland wäre das unvorstellbar.




Ein Dorf glich dem anderen. Neben der Straße verlief ein Kanal. Die Zufahrten zu den Häusern erfolgten über so eine Art „Brücke“. Wenn ich demnächst nachts nicht einschlafen kann, dann zähle ich diese Brücken. Das lohnt sich auf jeden Fall.

Zwischen den Dörfern wurde auf den Flächen überwiegend Ackerbau betrieben.


Anstatt orthodoxe Kirchen und Moscheen sahen wir in den Dörfern christliche Kirchen und fast jedes Dorf hatte eine Feuerwache. Nur vor einer Wache standen zwei alte Feuerwehr-TAM vor dem Gebäude geparkt und wir stoppten dort für ein Foto. Bei der Durchfahrt sahen wir vor manchen Wachen noch alte Handspritzwagen unter einem kleinen Dach ausgestellt stehen.



Eine kleine Mittagspause legten wir auf einem Stück alter Straße, neben dem neuen Straßenverlauf, ein. Als „Time of my life“ im Radio erklang wagten wir ein kleines Tänzchen neben Allmo und wurden von einem vorbeifahrenden Auto freudig angehupt. Das Leben kann echt lustig sein.


Ganz gegen unserer Gewohnheit ließen wir sämtliche Lidl-Supermärkte rechts und links der Straße liegen (bis 14 Uhr sind diese sonntags geöffnet).

An der Gedenkstätte Barutana, wo am 29. September 1991 ein schwerer Anschlag auf ein Militärlager mit mehreren Toten erfolgte, sahen wir uns die Ausstellungsstücke auf dem Freigelände an. Von den Gebäuden standen nur noch die Betongerippe.




Bei der Fahrt sahen wir sehr viele verlassene Gebäude (überwiegend kleine Häuser), ohne jedoch anzuhalten.


Nach 272 Kilometern und ungefähr 6 Stunden Fahrtzeit erreichten wir unser angepeiltes Ziel. Wir parkten Allmo neben Picknickbänken an einem kleinen See bei der Ortschaft Fuka. Von Zagreb trennten uns noch ungefähr 60 Kilometer. Doch für diesen Tag hatten wir ausreichend Strecke gemacht. Unser bisher längster Fahrtag in sechs Monaten auf Reisen. Die 10.000 Kilometermarke hatten wir damit auch gerissen.

Den ganzen Tag über strahlte die Sonne schön vom Himmel. Doch der Schein trügt, denn draußen waren es keine 10 Grad.

Frank zauberte uns auf dem Raktenofen ein köstliches Pulled Chicken, welches wir mit dem leckeren Krautsalat in der Sonne auf den Picknickbänken verspeisten.

Anschließend musste Emma etwas spazieren gehen, woran sie so gar kein Interesse hatte. Danach ging Frank dem Problem mit der Heizung auf den Grund. Wie wir nun ja wussten lag es nicht daran, dass der Tank leer war. Stattdessen stellten wir fest, dass die Dieselleitung komplett mit Haarrissen übersät ist und einen kompletten Riss hatte. Nun war auch klar, dass die Heizung auf Störung ging, wenn kein Diesel mehr nachfließen konnte. Frank kürzte den Schlauch etwas ein, so dass wir wenigstens wieder heizen können. In Zagreb werden wir nach einem neuen Schlauch gucken müssen.


Ein neugieriger Schwan beäugte das große rote Ungetüm, was neben seinem Gewässer parkte und stufte uns als harmlos ein.

Ich vergaß zu berichten, dass wir an unserem langen Fahrtag zweimal Kontakt zur Polizei hatten. Das erste Mal war es nur ein Fingerzeig auf unsere Scheinwerfer bei der Vorbeifahrt. Denn in Kroatien besteht vom letzten Sonntag im Oktober bis zum letzten Sonntag im März Lichtpflicht. Auch an super sonnigen Tagen, wie es einer war.

Später wurden wir dann von einem Polizisten heraus gewunken. Was auch immer er auf Kroatisch sagte, Frank antwortete mit Camping Car und dann durften wir auch schon unsere Reise fortsetzen.

Montag, 13. März 2023



Der Tag startete bereits mit Sonne satt. Wir waren bereits früh auf und starteten entsprechend zeitig in den Tag.

tbc

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