Nach dem wir das Hafengelände in Huelva verlassen hatten, nahmen wir Kurs auf Minas de Rio Tinto. Zunächst führte uns der Weg vorbei an unzähligen Diesel- und Gasfässern. Frank meinte, dass es in Huelva eigentlich den günstigsten Diesel geben müsste, bei den ganzen Fässern. Nachgesehen hatte ich es nicht, denn noch war unser Tank voll.
Als wir nach wenigen Kilometern über eine Brücke fuhren, an deren Ende sich links neben der Brücke ein Denkmal befand, da wussten wir, dass wir dort vor zwei Jahren auch schon langgefahren waren. Auf dem Weg nach Portugal kamen wir dort quasi vorbei. Wir entdeckten die ersten Storchennester auf Strommasten und sahen auch Storche darin stehen.
Auch wenn es inzwischen nach 9 Uhr war und die Supermärkte in Huelva nun geöffnet hatten, wollten wir zunächst ein wenig vorwärtskommen.
Als erstes Zwischenziel fuhren wir Valverde del Camino an. Dort gab es eine Area Autocaravanas mit einer Entsorgungsstation. Diese benötigten wir dringend. Der Ort lag ungefähr 50 Kilometer vom Hafen entfernt. Über eine sehr gut zu befahrende Nationalstraße kamen wir schnell vorwärts.
Lustigerweise standen dort auch der niederländische 4×4-Van, der mit uns auf der Fähre war und den wir auch schon an der Playa de las Teresitas gesehen hatten. Nach dem Allmo sich schön erleichtert und wir gefrühstückt hatten, kam ich kurz mit dem Paar ins Gespräch. Dabei stellten wir dann fest, dass wir beinahe Nachbarn sind, denn sie kommen aus Arcen.
Gut gestärkt setzen wir unseren Weg fort, der uns nun nach Minas de Rio Tinto führte. Wie der Name es vermuten lässt, handelt es sich um einen Ort mitten im Bergbau. Die ersten Häuser die wir passierten erinnerten mich stark an typische Bergarbeiter-Siedlungen. Über Tage wird auf einer unglaublich großen Fläche Metalle abgebaut. Die ganze Umgebung sieht aus, als wäre sie in einen bunten Farbtopf gefallen. Teilweise ist der Tagebau noch aktiv und riesige Kipper voll Material fuhren über das Gelände.
Vom Mirador Minas de Rio Tinto hatten wir eine Aussicht auf einen Teil des aktiven Tagebaus. Auf dem Abstecher zu dem Aussichtspunkt kamen wir an einem Kreisverkehr mit einer alten Dampf-Lokomotive vorbei. Doch nicht nur diese weckte unser Interesse, sondern auch die daneben befindliche leere Halle. Wie es aussah, handelte es sich um eine Autoschrauber Werkstatt. In einem der hinteren Räume lagen noch ein paar alte Geschäftsunterlagen herum, die aber auch durch Wassereinbruch bereits etwas gelitten hatten. Wir entdeckten Rechnungen aus den Jahren 1979 und 1983. Der Laden scheint also schon länger nicht mehr zu existieren. Oder die neueren Unterlagen wurden weggeschafft.
Als nächstes wollen wir uns die Ruinen der alten Kupfermine/Gießerei ansehen, doch der Zugang war verboten. Somit begnügten wir uns mit einem Blick von oben auf die alten baufälligen Gebäude.
Im weiteren Straßenverlauf kamen wir am Bahnhof von Minas de Rio Tinto vorbei. Wo früher Güter transportiert wurden, werden heute Touristen durch einen Teil des Geländes gefahren. Wir sahen uns nur ein wenig die Umgebung an. Sehr interessant war der Wasserfall mit klarem Wasser und der rostrote Zulauf des Rio Tinto. Irgendwoher muss der Ort Minas de Rio Tinto ja an den Zusatz „Rio Tinto“ gekommen sein.
Die Sonne brannte inzwischen so unglaublich auf uns hernieder und wir wünschten uns das Meer herbei. Doch das befand inzwischen schon sehr weit entfernt von uns.
Auf dem Weg zur Mina de Pena del Hierro stoppten wir noch an dem ehemaligen Förderturm Pozo Rotilio. Während Frank den Hügel hinauf auf die Plattform lief, beließ ich es bei der Ansicht von unten. Wobei er die Kamera mitnahm und es daher von oben auch Fotos gibt.
Der Weg hoch war wohl nur ein Katzensprung und gelohnt hatte es sich nach Franks Ansicht auch. Denn oben ist noch zu sehen, wie die Loren vom Förderturm über Gleise mit Weichen zu den Schütten geschoben wurden.
Dann ging es zu der Mina de Pena del Hierro, einer Eisenmine. Direkt neben dem Parkplatz stehen die Reste der damaligen Mine. Ein Besucherzentrum gab es dort auch, welches wir nicht besuchten. Interessanterweise war das Wasser dort grün anstatt rostrot.
Karten-Gockel schlug uns dann einen sehr interessanten Weg vor, der uns über eine Piste mit Wasser-Durchfahrten führte. Für uns kein Problem, aber für normale Pkws wäre die Strecke an mindestens zwei Stellen nicht passierbar gewesen.
Frank und Allmo freuten sich und ich hoffte zunächst nur, dass die Zufahrt zur Hauptstraße später offen sein wird. Doch als wir dann an einer riesigen Mandarinen-Plantage vorbeifuhren, da war klar, dass der Weg auf jeden Fall bis zur Hauptstraße befahrbar ist.
Auf diesem Weg kamen wir dann noch an einem neuen und dem alten Elektrizitätswerk vorbei.
Nachdem wir nun ein Weile durch das riesige Bergbau-Gebiet bei Minas de Rio Tinto gefahren waren und von der Größe und der Farbenvielfalt sehr begeistert waren, mussten wir nun langsam vorwärts kommen. Vor uns lagen noch so einige Kilometer, die uns von unserem ausgesuchten Übernachtungsplatz an einem Stausee trennten.
Tbc