Die Playa de las Teresitas befindet entlang der Straße ungefähr 5 Kilometer von der Playa de las Gaviotas entfernt. Über den Wasserweg wäre es deutlich kürzer; nur einmal um den Felsen herum.

Unterschiedlicher könnten die beiden Strände nicht sein. Während die Playa de las Gaviotas naturbelassen ist, ein schwarzer Sandstrand ohne Infrastruktur, so ist die Playa de las Teresitas das genaue Gegenteil.

Heute ignorierten wir das 7-Tonnen-Schild, fuhren dann aber entgegen der Fahrtrichtung auf den Parkplatz. Nicht weil wir dumm sind und keine Schilder lesen können, sondern weil die Zufahrt mit den parkenden Autos zu schmal gewesen wäre.

Natürlich gab es Gegenverkehr, wo wir dann brav in vorhandene Lücken fuhren, schließlich waren wir ja bewusst in der falschen Richtung unterwegs. Dummerweise kam uns auch irgendein Wagen von einer Behörde entgegen, der zunächst mitten im Weg stehen blieb, aber da waren wir auch schon in Warteposition und dann fuhr der Typ Kopfschüttelnd an uns vorbei, jedoch ohne was zu sagen. Ja, wir wissen, dass wir verkehrt herum durch die Einbahnstraßenregelung fahren. Machen das aber nicht mit Absicht! Und wir waren ja auch ganz langsam unterwegs.

Am Ende der riesig langen geteerten Parkflächen gibt es eine geschotterte Fläche, auf die wir uns stellen wollten. Frank nahm direkt beim Einparken einen Urin-Geruch war, auf meiner Seite roch ich nichts. Wir gönnten uns einen Mittagssnack und verkrochen uns anschließend für eine Sonnenpause und Internetzeit in Allmo.

Kaum das Fran 10 Minuten im geöffneten Dachzelt saß erwischte er drei Leute beim Pinkeln gegen die Container-Rückwand, keine 5 Meter von uns entfernt. Dabei gibt es am Strand (vielleicht 20 Meter entfernt) öffentliche Toiletten und das kostenlos! Neben den Idioten, die meinen ihren Abwassertank auf Parkplätzen entleeren zu müssen, sind die Wildpinkler unsere Haßsubjekte!!!

Zwischenzeitlich waren zwei Vans weggefahren, so dass Frank Allmo vom Container weit weg umparkte. Sollen sich andere mit dem Geruch und dem Anblick rumschlagen. Ich konnte es mir nicht nehmen lassen zwei Zettel an die Container-Rückwand zu kleben, auf denen in Spanisch und Deutsch stand, dass dies kein Klo ist und das es am Strand WC’s gibt. Nützen wird es wohl nicht und wer weiß, wie schnell die Zettel abgerissen werden.

Nach der Auszeit bei Alllmo wollte ich eigentlich ein wenig den Strand hoch und runter laufen. Was ich auch tat, obwohl es ganz leicht zu nieseln begonnen hatte oder der Himmel seine blaue Farbe abgelegt und stattdessen sich in grau eingekleidet hatte.



Die Playa de las Teresitas hat all das, was wir sonst meiden wollen. Auf Sonnenschirme, Liegen und Fressbuden können wir getrost verzichten. Es gbit aber auch Toiletten, Umkleiden und funktionierende Strandduschen. Die Palmen und andere Pflanzen, die immer mal wieder am Strand stehen, werden wohl dort angepflanzt worden sein. Genauso wie die Reihen von Palmen und anderen Bäumen, die zwischen den Parkbuchten stehen. Alles ist hübsch gemacht, um die Scharen an Touristen (bis nach Santa Cruz ist es nur ein Katzensprung) glücklich zu machen.

Der vordere Strandabschnitt ist laut einem Schild nur für Menschen über 65 Jahren und deren Betreuer gedacht. Nun, mit dem ganzen drumherum kann so ein Schild ja mal übersehen werden und daher tummelte sich alles dort am Strand.

Praktischerweise befand sich unmittelbar vor dem Strandzugang ein kleiner alter Friedhof. Wer den Tag am Strand nicht überlebt kann  dort also direkt begraben werden. Ich vermute mal, dass der Friedhof bei der Planung und der Anlage des Strandes und des kleinen Hafens nicht weichen durfte.

Nach meiner Runde, es tröpfelte immer noch etwas (aber das meiste viel daneben), verkroch ich mich wieder in Allmo. Auch den restlichen Nachmittag bzw. frühen Abend blieben wir darin hocken. Nur für die Zubereitung des Abendessens (eigentlich sollte es Zucchini mit Würstchen geben, weil’s schneller ging gab es dann die zweite Pizza-Portion schon heute anstatt morgen) krochen wir aus Allmo raus und verspeisten anschließend die Pizzen im Bett mit wenig Ausblick, weil Frank das Dachzelt schon vollständig aufgebaut hatte.

Wenn wir geahnt hätten, dass a) graue Wolken aufziehen und die b) für den Rest des Tages nicht mehr verschwinden wollten, dann wären wir vermutlich noch ein Stündchen länger an der Playa de las Gaviotas geblieben. Aber es ist, wie es ist.

Donnerstag, 14. März 2024



Schon früh schlief ich mit dem Gesang von Grillen ein, wobei mir Meeresrauschen doch viel lieber ist. Immerhin hatte ich schon beinah sechs Stunden geschlafen, als der Spuk los ging.

Wir hätten es uns eigentlich denken können, dass es an einem Strand mit Infrastruktur auch in der Nacht nicht ruhig ist. Gegen 2 Uhr kam der Klärgruben-Leersaug-LKW, der eine gute halbe Stunde schön viel Krach machte. Um 5:45 Uhr wurden dann die Mülltonnen geleert. Danach nahm ich das erste mal in dieser Nacht Meeresrauschen wahr, aber auch das nervige Gebrumme eines Generators. Wenn Emma nicht gerade lautstark ihre Unzufriedenheit mit dem Futter äußerte, dann war das Strandsäuberungsfahrzeug zu hören.

Kurz gesagt: Die Nacht war herrlich.

Nach dem Frühstück nutzten wir die frühe Stunde und gingen bei schönstem Sonnenschein an den Strand. Nach einer Runde Frisbee machten wir es uns auf der Decke, im Halbschatten einer Palme gemütlich. Später frischte der Wind etwas auf und wir wurden etwas eingesandet. Während ich zu Allmo zurückging und das Brot in den Ofen warf, drehte Frank eine Runde über den Strand. Zwischendurch holte mich Frank zum Strand, denn er hatte einen Seestern entdeckt, der sich mit einem Arm im Sand vergraben hatte und im Trockenen lag. Nach dem wir ihn betrachtet hatten, hob Frank ihn mit einem Stöckchen vorsichtig ins Wasser.



Pünktlich zur Mittagszeit war das Brot fertig und musste nur noch etwas abkühlen. Doch bevor wir es Essen konnten, kam die Policia Local auf den Platz gefahren und nach und nach wurden alle Anwesenden dazu aufgefordert den Platz zu verlassen, denn dies wäre kein Parkplatz. Ich hatte sowas beinah schon befürchtet. Denn vor sechs Tagen hatte jemand in der P4N-App vermerkt, dass der Platz (entweder an dem Tag oder dem davor) von der Polizei geräumt worden wäre. Daher fand ich es auch ganz unglücklich, dass die zwei schwedischen Fahrzeuge und das rumänische sich als Wagenburg hingestellt und dazwischen die Stühle hingestellt hatten.

Ob das nun der Grund für die heutige Räumung war oder ob die Barrieren, die neben der Zufahrt lagen vor ein paar Tagen illegal zur Seite geschoben wurden und daher die Polizei heute wieder aufräumen musste? Wir wissen es nicht. War auch egal.

Die Polizistin war nett und erklärte auf Spanisch, dass dies kein Parkplatz wäre und wir an der Straße parken sollen. Zumindest hörte ich dies daraus. Was sie sonst noch erklärte, verstand ich nicht. Ich wollte die Polizistin eigentlich Fragen, ob wir auch quer auf den kleinen Parkplätzen parken dürfen, konnte mich aber nicht richtig ausdrücken. Aber theoretisch hat sie dies ja mit „Straße“ gemeint.

Frank hatte vom Strand aus gesehen, dass die Polizei auf den Platz gefahren war und kehrte passenderweise zurück. Wir brachen direkt auf und fuhren mit aufgebautem Dachzelt zu einem neuen Parkplatz. Tatsächlich hatten wir Glück einen von elf Camper-Parkplätzen zu ergattern, die sich am Ende bzw. für uns am Anfang des langgezogenen Parkplatzes befinden. Alternativ hätten wir uns im Anschluss quer über drei normale Parkplätze gestellt. So stand gestern der kurze amerikanische Schulbus auch eingeparkt.  Wobei ich nicht verstehe, warum es besser ist, dass wir quer über mehrere Plätze stehen, als auf dieser geschotterten Fläche. Vielleicht lag es wirklich an der Wagenburg oder weil es doch im Laufe des gestrigen Abends zu viele Fahrzeuge wurden. Wer weiß?!?! Egal! Wir arrangierten uns mit unserem neuen Parkplatz, was blieb uns auch anderes übrig.


Nach heute genau sechs Monaten auf Reisen war es das erste Mal, dass wir weggeschickt wurden.

Nachmittags gingen wir für ein paar Stündchen an den Strand. Das Wasser erfrischte uns und anschließend trocknete uns die Sonne. Es absolut herrlicher Tag!

Zum Abendessen gab es Bratwurst mit gebratener Zucchini. Auf unserem Camper-Parkplatz hatten wir nun auch kein schlechtes Gewissen die Außenküche zu nutzen, die sich an der von der Straße abgewandten Seite befand. Von unserem Platz im Bett hatten wir die Beste Aussicht auf die Palmen und das Meer.


Ob wir hier heute Nacht besser, also geräuschärmer stehen, ist sehr zu bezweifeln. Mit welchem Tempo Mopeds und auch teilweise Pkws hier vorbeigebrettert kommen, ist unglaublich.

Freitag, 15. März 2024



Natürlich war auch diese Nacht unruhig, was in erster Linie den Idioten geschuldet war, die sich nach dem Strandbesuch (es war allerdings schon dunkel) ins Fahrzeug setzten und dort stundenlang sitzen und sich laut unterhalten mussten. Frank meint es wäre bis Mitternacht gewesen. Ich wurde nur sporadisch von den Stimmen wach und nickte wieder ein.

In den frühen Morgenstunden dann wieder das Spielchen mit dem Strand-Fege-Fahrzeug und nervige Spaziergänger oder Walker, die sich beim Vorbeilaufen lautstark unterhalten mussten. Noch vor dem Frühstück war ich neugierig und musste nachschauen, ob der Platz – von dem wir gestern verscheucht wurden – nun wirklich gesperrt wurde. War er natürlich nicht und wie es aussah hatten auch fünf Fahrzeuge dort die Nacht verbracht. Also lagen wir mit unserer Vermutung richtig, dass wir das der schwedisch-rumänischen Wagenburg zu verdanken hatten, die mit den Stühlen zwischen den Fahrzeugen standen. Und anstatt nur diese wegzuschicken mussten alle weichen.

Nach einem Frühstück auf der Mauer, die den Fußgängerweg und den Strand abgrenzt, und einer Bürozeit, gingen wir eine Weile an den Strand. Die Frisbee Scheibe freute sich heute auch wieder zum Einsatz zu kommen. Zur Mittagszeit gönnten wir uns eine Auszeit von der Sonne und gingen anschließend noch bis zum Spar Supermarkt im Dorf San Andres. Dieser war nur in etwas einen Kilometer entfernt.



Nachdem wir die bunte Fußgängerbrücke überquert hatten, sahen wir uns zunächst den zerbrochenen Torre de San Andres an. Dann ging’s zum Supermarkt, wo wir uns unter anderem einen Dreierpack Eis am Stiel kauften, den wir mit Blick auf das Meer verspeisten.

Anschließend ging’s für ein paar Stündchen an den Strand und natürlich auch zum Erfrischen ins Wasser. Das Wetter war heute einfach nur unglaublich. Es war so sonnig und so warm. Das Wetter könnte gar nicht besser sein.

Zum Abendessen bereiteten wir uns Wraps zu. Damit diese nicht nur mit Wurst und Käse gefüllt sind, hatten wir bei Spar noch eine kleinen Krautsalat gekauft. Der sah besser aus als der grüne Salat.

Mit Blick auf die Palmen, den Strand und das Meer (und die vor uns parkenden Autos) genossen wir unser vorletztes Abendessen auf den Kanaren.

Samstag, 16. März 2024



Natürlich blieben auch in der dritten Nacht in Folge Störenfriede nicht aus. Gegen 23 Uhr meinten vier (?) Motorradfahrer Vollgas über den Parkplatz heizen zu müssen. So schön mit Motor aufheulen lassen. Im laufe der Nacht verwechselten auch ein paar Pkws den Parkplatz mit einer Rennstrecke. Oder gelten die 20 km/h Geschwindigkeitsbegrenzung nachts nicht? Frank fand diese Nacht nicht so schlimm, wie die vorherigen beiden. Ja dann …

Recht bald nach dem Frühstück verließen wir die Playa de las Teresitas. Bevor es auf die Fähre geht, wollten wir noch Tanken und ein paar Sachen einkaufen. Theoretisch hätten wir auch noch morgen dafür Zeit, doch sonntags sind die Supermärkte in der Umgebung von Santa Cruz geschlossen. Also mussten wir heute los.

tbc

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